Geschichte

Die Geschichte der Wolnzacher Feuerwehrhäuser

Die Geburtsstunde des ersten, in der Chroniken verzeichneten, Feuerwehrhaus in Wolnzach schlug im Jahre 1927. Damals hatte die Gemeinde für die stattliche Summe von 7000,- Reichsmark eine „Flader-Motorfeuerstritze“ erstanden, ein für damalige Verhältnisse hochmodernes Gerät. 800 Liter schaffte das gute Stück pro Minute und war somit „für hiesige Verhältnisse vollkommen genügend“, denn die großen Brandstifter dieser Zeit trieben ihr Unwesen ja ohnehin an ganz anderen Orten.

Die Spritze fand ihre erste Unterbringung im Requisitenhaus am Lipphof, einem vergleichsweise sehr bescheidenen Domizil, das heutzutage vermutlich nicht einmal den räumlichen Ansprüchen eines Heranwachsenden für seinen Spielzeuglöschzug gerecht werden würde. Gleichwohl begnügte man sich mit diesem „Brandbekämpfungsetui“ bis zum Jahre 1934, als plötzlich allgemeiner Ruf nach mehr Raum laut wurde und die Wolnzacher Feuerwehrleute – diesem Ruf getreulich folgend – in die Knabenschule geschickt wurden: in einen kleinen Anbau nämlich, der eigens für sie eingerichtet worden war.

 

 

Man wurde schnell warm mit dieser neuen Behausung, war der Bau doch an die Zentralheizung der Schule angeschlossen; und so fiel es den Feuerwehrmännern – damals wie auch heute – nicht allzu schwer, die eine oder andere außerdienstliche Stunde im geselligen Kreis nachzusitzen . auch wenn sich die deutsche Geselligkeit der damaligen Zeit hier und da recht einfarbig gestalten konnte.

Nach dem Krieg verblieb die Feuerwehr noch bis zum Jahre 1958 im alten Gebäude, als durch Umzug der Siegelhalle das Rathaus-Untergeschoss frei wurde und der brennende Wunsch aufkam, die plötzlich bescherte Platzfreiheit mit nutzbringendem Gerät aufzufüllen. Und so wurde in einer Zeit, da allenorten Freizügigkeit gepredigt wurde, in Wolnzacher Freizügigkeit praktiziert: 1961 zum Beispiel mit der Anschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeugs, dem im Jahr darauf im Zuge des Katastrophenschutz – Ausbaus ein zweites folgen sollte. 1970 wurde durch die Anschaffung eines Löschgruppenfahrzeuges (LF 8) eine Einsatzflexibilität geschaffen, wie man sie manchem Rathaus-Obergeschoss nur wünschen kann, die in diesem Fall jedoch im Rathaus-Untergeschoss für beengende Verhältnisse sorgte.

 

 

Erneut suchte die Freiwillige Feuerwehr so schnell wie die Feuerwehr das Weite und fand es in der Elsenheimerstraße, wo die Gemeinde 1971 das Held-Areal erworben hatte.

Unterstützt durch viel Eigeninitiative und Idealismus konnte hier am 19. August 1973 ein Feuerwehrhaus eingeweiht werden, das voll und ganz auf die damaligen Bedürfnisse seiner Benutzer zugeschnitten war. In der Festschrift hörte sich das so an: „Eingebaut wurde eine Schlauchwaschanlage, ein Trockenturm mit gut begehbarer Wendeltreppe und eine Werkstätte, in der Reparaturen an Geräten und Fahrzeugen vorgenommen werden können. Für die Ausbildung und Unterkunft dient ein Aufenthaltsraum und ein Waschraum. Der Kommandant hat seinen Kommandostand mit Steuerpult und Schreibecke zur Erledigung der anfallenden Schreibarbeiten. Eine Abgasanlage ermöglicht auch im Winter im geschlossenen Raum Fahrzeuge und Pumpen auf ihre Einsatzfähigkeit zu überprüfen. Grad schee` is!“

 

 

Durch den immer größer werdenden Aufgabenbereich der Feuerwehr und Anschaffung neuer Fahrzeuge wurde 16 Jahre später die Raumsituation unzulänglich. Da das damalige Gebäude auch erhebliche Mängel an der Bausubstanz aufwies, entschied der Gemeinderat im Mai 1989, unser jetz-iges Feuerwehrhaus zu bauen. Im April 1991 unterbreitete der beauftragte Wolnzacher Architekt Gernot Trapp die Ersten Entwürfe der neuen Unterkunft, die im Mai dann auch vom Gemeinderat genehmigt werden. Danach ging es Schlag auf Schlag. Im Jahre 1992 kaufte man ein 6200m² großes Grundstück in unmittelbarer Nähe der Einfahrtsbereiche der Autobahn Regensburg, worauf am 2. April 1993 zum Spatenstich des Neubaus geladen wurde. Noch im Dezember dieses Jahres wurde der Rohbau mit dem Richtspruch des Zimmerers fertig gestellt. Im darauf folgendem Jahr machte ein Gewerk nach dem anderem seine Arbeit zügig, wodurch knapp 2 Jahre nach dem Spatenstich, am 22. April 1995 der langersehnte Umzug ins neue „Zuhause“ reibungslos über die Bühne gebrachet werden konnte.